Mit einer verjüngten Vorstandschaft will die Freudenberger SPD neue Mitglieder werben. „Die Werte der Sozialdemokratie sind heute gefragter denn je“, sagte der wiedergewählte Vorsitzende Gerhard Dotzler bei der Jahreshauptversammlung in der Brauereigaststätte Märkl. „Jetzt werden die Finanzmärkte neu geordnet. Wir kämpfen dafür, dass nicht künftig nicht mehr nur der große Reibach zählt, sondern wieder der Mensch im Mittelpunkt steht.“
Gemeinderat Dotzler aus Freudenberg bleibt Vorsitzender des Ortsvereines. Zur neuen zweiten Vorsitzenden wählten die Mitglieder Kristin Stauber aus Immenstetten. Gemeinderätin Rita Lukas aus Lintach übernimmt das Amt des Kassiers. Schriftführer ist Robert Piehler aus Ellersdorf. Zum Organisationsleiter wurde Armin Scharnagel (Freudenberg) gewählt, zum Bildungsbeauftragten Thomas Hirn (Freudenberg). Für die Homepage zeichnet Birgid Freller (Buchenöd) verantwortlich.
Die Finanzmarktkrise habe gezeigt, dass eiskaltes Profitdenken zum Chaos führt. „Wenn zweistellige Zuwachsraten pro Jahr zur Pflicht werden, dann kann doch etwas nicht stimmen“, meinte Dotzler. Haltung der SPD sei immer gewesen, dem puren Kapitalismus Einhalt zu gebieten. „Wer, wenn nicht der Staat, muss sich letztendlich um die Belange der breiten Masse kümmern?“ So plädiere die SPD auch jetzt für mehr staatliche Mitbestimmung im Wirtschaftssystem.
Thema bei der Jahreshauptversammlung war auch die Nutzung der Windkraft in der Gemeinde Freudenberg. Die SPD hält den Weg, den die Gemeinde mit der Bauleitplanung eingeschlagen hat, für richtig. Jetzt könne der Gemeinderat auf Anzahl und Höhe von Windrädern Einfluss nehmen. Dem Vorschlag, lediglich ein kleines Gebiet für die Windkraftnutzung auszuweisen, erteilte Rita Lukas eine Absage. Eine solche „Verhinderungsplanung“ sei rechtlich höchst angreifbar.
Die Akzeptanz der Windkraftnutzung vor Ort sei in der Gemeinde relativ hoch. Die SPD begrüßt das Engagement der Bürgerwind Region Freudenberg GmbH. „Sie gewährleistet, dass die Bürger auch etwas von den Anlagen haben“, sagte Lukas. In den meisten Fällen strichen große Firmen den Ertrag ein. In der Gemeinde Freudenberg werde es durch die Bürgerbeteiligung anders laufen. „Hier kann jeder direkt vom Verkauf des Windstroms profitieren.“
Dotzler freute sich über einen neuerlichen Mitgliederzuwachs. Das 40-jährige Bestehen des Ortsvereines soll im Juli im Brauereigasthaus Märkl gefeiert werden. Bei einem Abend mit Musik und Buffett werden die Gründungsmitglieder geehrt. Außerdem ist eine Festschrift in Arbeit.