Bei der Jahreshauptversammlung Freudenberger SPD will wieder mehr Bewegung ins kommunalpolitische Leben bringen.
Im SPD-Ortsverein Freudenberg engagieren sich zunehmend die jungen Mitglieder: Thomas und Elisabeth Binner sowie Thomas Hirn (alle aus Wutschdorf) zeigten sich bei der Jahreshauptversammlung im Gasthaus Dotzler bereit, Aufgaben in der Vorstandschaft zu übernehmen. Ortsvereinsvorsitzender Gerhard Dotzler freute sich über das Interesse. „Das zeigt, dass Politik den jungen Leuten eben nicht wurscht ist“, sagte er.
Gemeinderat Gerhard Dotzler bleibt Vorsitzender des Ortsvereins. Er wurde einstimmig wiedergewählt. Er blickte auf mehrere „erstklassige Veranstaltungen“ zurück und erwähnte dabei besonders die Feier zum 40-jährigen Jubiläum des Ortsvereins in der Brauereigaststätte Märkl. Gründungsmitglied Hans Binner habe damals eine eindrucksvolle Rede über seine Beweggründe gehalten, sich als 20-Jähriger in der SPD zu engagieren. Auch der verdiente ehemalige Kreisvorsitzende Josef Donhauser aus Kümmersbruck war bei der Feier zugegen. Er hatte den Ortsverein im November 1969 mit aus der Taufe gehoben.
Einer der Höhepunkte war auch der Besuch der ehemaligen Gesundheitsministerin Ulla Schmidt im Tempelmuseum in Etsdorf – „einer sympathischen und hochkompetenten Frau“, wie Dotzler betonte. Angesichts der Gesundheitspolitik, die Philipp Rösler von der FDP abgeliefert habe, sei es eine Wohltat gewesen, mit der Sozialdemokratin über die Themen soziale Gerechtigkeit und Bürgerversicherung zu sprechen.
Auch über die Arbeit im Gemeinderat berichtete Dotzler. So stellte er klar, dass die komplette SPD-Fraktion den Kauf der Hammermühle abgelehnt habe, weil es zum Zeitpunkt des Erwerbs keine genauen Vorstellungen über die Nachfolgenutzung gab. Leider sei die CSU der Ansicht des Bürgermeisters gefolgt, dass die marode Immobile auch ohne Nutzungskonzept gekauft werden soll. „Dieses Projekt kann noch sehr viel Geld kosten“, warnte Dotzler. Ein Risiko, das die Gemeinde nicht unbedingt hätte eingehen sollen.
Dotzler mahnte in einer der vergangenen Gemeinderatssitzungen die gestiegenen Energiekosten der Gemeinde an. Er regte die Aktivierung des Umwelt- und Energieausschusses an, der ja bereits in der Gemeinderatssitzung vom 13. Mai 2008 im Gespräch war. Allerdings habe sich seither auf diesem Gebiet wenig getan. „Mit einem engagierten Energiebeauftragten könnten wir Einsparpotenziale aufdecken. Auch im Hinblick auf die entstehenden Bürgerwind-Anlagen oder das anvisierte Blockheizkraftwerk für die Schule wäre dies sicher von Vorteil.“
Bei der Diskussion wurde deutlich, dass die Mitglieder neben dem Thema Energie auch die Frage interessiert, wie es mit der Wasserversorgung weitergeht. „Die Gemeinde sollte so einem wichtigen Gut das Heft des Handelns nicht aus der Hand geben“, meinte eines der Mitglieder. Die Gemeinde Freudenberg solle bei der Wasserversorgung möglichst eigenständig bleiben und sich nicht in weitere Abhängigkeit von der Stadt Amberg begeben. Auch über das Thema Rathaus wurde wieder diskutiert. Ziel müsse hier vor allem sein, eine kostengünstige Lösung für eine moderne Unterbringung der Gemeindeverwaltung zu finden, hieß es.
Nun sind die „Jungen“ gefordert: Die neuen Mitglieder regten an, pro Quartal eine öffentliche Versammlung abzuhalten. Außerdem soll der Frühschoppen mit den Gemeinderäten wieder eingeführt werden. Demnächst will der Ortsverein mit Landtagsabgeordnetem Reinhold Strobl die Straßen im Gemeindebereich besichtigen. Schwerpunkte sollen die Pläne für die Staatsstraßen-Umgehungen von Paulsdorf und Raigering sein. Für beide Projekte hat die SPD-Landtagsfraktion in der vergangenen Woche zusätzliche Mittel zur Finanzierung beantragt. Auch die nächsten Schritte beim Ausbau der Kreisstraße Lintach-Pursruck sollen besprochen werden.
Wahlergebnis
1. Vorsitzender Gerhard Dotzler (Freudenberg), 2. Vorsitzende Kristin Stauber (Immenstetten), Kassiererin Rita Lukas (Lintach), Schriftführer Robert Piehler (Ellersdorf), Organisationsleiter Thomas Binner und Thomas Hirn (Wutschdorf), Homepagebeauftragte Elisabeth Binner (Wutschdorf), Kassenprüfer Ernst Rupprecht (Freudenberg) und Rudolf Ascher (Wutschdorf). Delegierte zur Kreiskonferenz Gerhard Dotzler und Thomas Hirn, Delegierter zur Unterbezirkskonferenz Gerhard Dotzler.