Hauptschule Schnaittenbach Wegen der sinkenden Einwohnerzahlen wird sich die Schullandschaft im Landkreis Amberg-Sulzbach stark verändern. Jetzt drängt die Schnaittenbacher SPD darauf, ihre Hauptschule für den Modellversuch "Regionale Schulentwicklung" anzumelden. Damit würde in Schnaittenbach ein Realschulzweig eingeführt - was wiederum für die Freudenberger Schule Auswirkungen hätte.
Sinkende Schüler- und Geburtenzahlen veranlassten die Schnaittenbacher SPD-Fraktion dazu, diesen Antrag zu stellen. "Ohne Veränderungen in der Schulstruktur steht die Hauptschule in Schnaittenbach eventuell bereits im übernächsten Schuljahr auf der Kippe", befürchtetete Fraktionsvize Uwe Bergmann.
Aktuelle Klassenstärken von 17, 20, 16, 15 und 14 Schülern in den Klassen fünf bis neun ließen bei einer aktuellen Mindestklassenstärke von 15 Schülern wenig Hoffnung auf eine langfristige Sicherung dieser Schulart in der Stadt, meinte Bergmann. Wäre die Klasse mit 14 Schülern keine Abschlussklasse, müssten diese Schüler bereits in diesem Schuljahr eine andere Schule besuchen.
"Es braucht nur der eine oder andere Schüler noch wegzuziehen oder in eine andere Schule überzutreten, dann ist im Prinzip jede Hauptschulklasse gefährdet. Zumal die Geburtenzahlen ab dem Jahr 2006 mit jährlich nur 34 beziehungsweise 31 Geburten keine Aussicht auf mehr Schüler geben. Im schlimmsten Fall könne es sogar mittelfristig nur mehr eine Eingangsklasse geben", meinte Stadtrat Gerald Dagner.
Landtagsabgeordneter Reinhold Strobl, selbst Mitglied im Bildungsausschuss des Landtags, bestätigte, dass Schnaittenbach kein Einzelfall sei. "Wenn sich an der Bildungspolitik nichts ändert, wie die Absenkung der Klassenmindeststärken, geht das Hauptschulsterben in Bayern, vor allem im ländlichen Raum, weiter. Man darf diese Regionen nicht im Stich lassen, denn Schule ist Standortvorteil", forderte er.