Mit der Erhebung von Studiengebühren gefährden die deutschen Bundesländer die Zukunftsfähigkeit Deutschlands. Das ist eines der Ergebnisse einer Studie des Zentrums für europäische Politikwissenschaften (CEPS) in Brüssel. Das deutsche Bildungssystem ist marode, andere Staaten laufen der Bundesrepublik deswegen sozial, wirtschaftlich und kulturell den Rang ab.
Alt, satt und behäbig: So sieht die Brüsseler Denkfabrik CEPS die Bundesrepublik. Das Institut sagt vorher, dass die deutsche Wirtschaft bis 2040 hinter das derzeit noch schwache Polen zurückfällt und Deutschland zum "Land der Hilfsarbeiter" wird.
Laut Studie gibt es im deutschen Bildungssektor zu viele Schulabbrecher und zu wenige Uni-Absolventen. Verknüpfe man die Akademikerquote mit den Resultaten der Pisa-Studie, liege Warschau vor Berlin. Fast nirgendwo in Europa seien so wenige Arbeitskräfte in Kindergärten, Schulen und Universitäten beschäftigt wie in Deutschland. Jeder fünfte Jugendliche komme nicht über das Hauptschulniveau hinaus.
Besonders betroffen sind die ländlichen Gebiete Bayerns. Hier ist die Übertrittsquote von Schülern extrem schwach. In der Oberpfalz gibt es zwar nicht die dümmeren Kinder, aber mit die wenigsten Abiturienten im bayernweiten Vergleich. Hinzu kommt eine starke soziale Selektion. Das heißt: Kinder von Akademikern gehen eher aufs Gymnasium, als der Nachwuchs von Arbeitern.
Die CSU hat diese Fehlentwicklungen mit der Einführung von Studiengebühren (500 Euro pro Semester, bei einer Regelstudiendauer von 9 Semestern beträgt die Gebühr demnach 4500 Euro) noch verschärft. Für besserverdienende Eltern dürfte die Übernahme der Studiengebühren für ihre Söhne und Töchter kein Problem sein. Für Geringverdiener stellt die Abgabe aber ein echtes Problem dar. Bildung ist in Bayern leider eine Frage des Geldes.
Die SPD fordert dringend die Abschaffung der Studiengebühren. Das wäre ein erster Schritt dazu, dass Deutschland nicht zum "Land der Hilfsarbeiter" wird. Zusätzlich muss endlich das bayerische Schulsystem umgestellt werden: Mehr Lehrer und bessere Schulen auf dem Land! Größere Durchlässigkeit und angemessene Förderung aller sozialer Schichten. Wenn das Geld für die Versager von der BayernLB vorhanden ist - dann muss es erst recht für die Bildung da sein.
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