50.000 Menschen standen am Samstag, den 9. Oktober 2010, Schulter an Schulter. Die zehn Kilometer lange Menschenkette durch die Münchner Innenstadt war oft mehrere Reihen stark. Damit ist die Menschenkette für den Atomausstieg und für Erneuerbare Energie die größte Anti-Atom-Demo in Bayern seit Wackersdorf.
Die Anzahl der Teilnehmer hat die Erwartungen der Veranstalter weit übertroffen. Im Vorfeld hatte KettenreAktion Bayern von 15.000 Teilnehmern gesprochen. Die außergewöhnlich starke Mobilisierung hatte sich aber bereits abgezeichnet. Am Freitag Abend hatte München bereits mehr Online-Unterstützer als die Berliner Reichstagsumzingelung. Über 60 Busse und ein Sonderzug sind aus ganz Bayern und der Bundesrepublik angereist. Auch viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Österreich und der Schweiz haben den Weg auf sich genommen. In Wien gab es eine Solidaritätskundgebung vor der Deutschen Botschaft.
Am Samstag wurde bewiesen, welches enorme Gewicht die Bürgerinnen und Bürger Bayerns, Österreichs und der Schweiz, der Frage nach dem sofortigen Ausstieg aus der Atomkraft beimessen. Die schwarz-gelbe Regierung im Bund und in Bayern ist auf Kollisionskurs mit der Mehrheit der Bevölkerung. Eine Laufzeitverlängerung wird in Bayern, in der Schweiz, in Österreich und in der Bundesrepublik Deutschland nicht kampflos hingenommen.
Für München heißt das: Der Reaktor Isar 1 muss in 234 Tagen still gelegt werden. KettenreAktion Bayern hat bewiesen: die letzte Entscheidung ist in dieser Sache auch in der Hauptstadt der Atomlobby nicht gefallen.
Einen Film von der Demo (4.40 Minuten) gibt es hier