Rund um die Gemeinde Freudenberg sprießen riesige Industriegebiete wie die berühmten Schwammerln aus dem Boden: Zwischen Wernberg-Köblitz und Neunaigen wurden mehrere Hektar Wald gerodet. Weitere Industriegebiete sind zwischen Etsdorf und Schmidgaden geplant und das Gewerbegebiet am Monte Kaolino bei Hirschau reicht schon bald bis zur Ortschaft Weiher heran.
Der stellvertretende Landrat und Bürgermeister von Kümmersbruck, Richard Gaßner, hat sich nun beim politischen Aschermittwoch in Ursensollen für eine bessere Zusammenarbeit der Gemeinden ausgesprochen. Es mache keinen Sinn, wenn jede Gemeinde im Alleingang an der A 6 Gewerbegebiete erschließe, sagte er. "Dies kostet enormes Geld und belastet die Gemeinden finanziell."
In der Bevölkerung macht sich Unmut über die Kahlschläge in den Wäldern breit. Es stelle sich die Frage, welche Unternehmen sich auf den riesigen Flächen ansiedeln sollen. Die Flächen einfach "auf gut Glück" zu erschließen und für den Fall der Fälle bereit zu halten, sei teuer und unverantwortlich gegenüber der Natur. "Die Landschaft leidet unter der Zersiedelung", hieß es bei einer Waldbegehung im Neunaigener Forst unweit des Conrad-Lagers. "Aus unserer Landschaft wird ein Industrie-Disney-Land mit Werbemasten und Lichterorgeln."
Wichtig sei eine Absprache unter den Gemeinden bzw. klare Vorgaben vom Planungsverband Oberpfalz Nord. Denn neben den Industriegebieten Wernberg-Köblitz, Etsdorf-Trisching seien weitere riesige Gewerbeflächen zwischen Ursensollen und Amberg, an der B 85 bei Schafhof, an der A 93 bei Wackersdorf, an der A 93 bei Luhe-Wildenau und an der A 93 bei Mitterteich in Planung.
Gaßner sprach sich in Ursensollen für die Nutzung regenerativer Energien aus Wind, Wasser und Sonne aus. "Das ist die Zukunft, da diese Energien die Umwelt schonen, die Wertschöpfung im Lande betreiben und damit auch Arbeitsplätze schaffen." Mit der Zukunftsagentur "Plus" und dem Naturpark Hirschwald seien wichtige Projekte initiiert worden, "die kommunale Interessen bündeln".